Verlängerter Arm von Baumgart schwächeltFC-Kapitän nur auf der Bank: Jetzt spricht Kainz

Rhein-Energie-Stadion: Kölns Trainer Steffen Baumgart und Florian Kainz (2.v.l.).

Kölns Trainer Steffen Baumgart nimmt Florian Kainz am 10. Dezember 2023 nach dem 0:0 gegen Mainz in den Arm.

Für Florian Kainz war es wie für den gesamten 1. FC Köln eine schwierige Hinrunde bisher. Am vergangenen Spieltag gegen Mainz stand er erstmals nicht in der Startelf. Wir sprachen mit ihm darüber.

Der Kapitän auf der Bank – eigentlich undenkbar. Doch beim 1. FC Köln ist in dieser Saison so vieles anders. Gegen Mainz (0:0) fand sich Florian Kainz (31) jedenfalls zu Beginn auf der Bank wieder.

Schon zuvor beim 1:0 in Darmstadt holte Trainer Steffen Baumgart (51) seinen Kapitän nach einer Halbzeit vom Platz. Gegen Mainz kam er erst nach 63 Minuten für seinen österreichischen Landsmann Dejan Ljubicic (26) in die Partie. Danach gab es ein Lob von Baumgart: „Als er reinkam, haben wir gesehen, dass er der Mannschaft viel gibt.“

Florian Kainz gibt sich angriffslustig

Doch tat es Kainz nicht besonders weh, als Kapitän nicht in der Startelf gestanden zu haben? Er antwortet im Gespräch mit EXPRESS.de: „Der Trainer hat mir gesagt, dass er mit mir spricht, sollte ich nicht von Anfang an spielen. Und das war der Fall. Ich habe unter ihm rund 90 Spiele absolviert, davon ungefähr fünf nicht. Wenn ich dann auch mal draußen bin, ist das okay.“

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Kainz weiß selber, dass er keine überragenden Spiele hinter sich hat. Um das zu ändern, gibt er im Training nun alles. Allerdings wurde er unter der Woche vor dem Spiel in Freiburg (17. Dezember 2023, 15.30 Uhr) etwas ausgebremst. Am Dienstag und Mittwoch konnte er nur individuell trainieren, aber Donnerstag (14. Dezember) war er wieder im Mannschaftstraining.

Er gibt sich angriffslustig: „Ich versuche, mich auf meine Leistung zu fokussieren, was kann ich für mein Spiel verbessern. So kann ich der Mannschaft am besten helfen. Und ich möchte natürlich in den nächsten Partien wieder dabei sein. Ich will wieder dahin kommen, wo ich letzte Saison war.“

Letzte Saison – da war Kainz in überragender Verfassung. In der gesamten letzten Spielzeit stand er nur am vierten Spieltag gegen den VfB Stuttgart nicht in der Startelf. Ansonsten in jeder Partie, wo er zur Verfügung stand (einmal war er gesperrt, einmal fehlte er krank). In dieser Saison hat Kainz drei Elfmeter verwandelt, aus dem Spiel gelang ihm bisher weder ein Treffer noch eine Vorlage. In der vergangenen Spielzeit hatte er zum vergleichbaren Zeitpunkt bereits fünf Tore und vier Vorlagen auf dem Konto – am Ende waren es sechs Tore und zehn Vorlagen.

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Für Baumgart war klar: Kainz wird mein neuer Kapitän nach dem Aus von Jonas Hector (33, Karriereende). Doch aktuell wirkt es so, als sei Kainz zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Baumgart hat ein Gespür für seinen verlängerten Arm und hat ihm eine Pause gegönnt.

„Es war keine Entscheidung gegen Kainz, sondern für Luca Waldschmidt“, sagte Baumgart vor dem Mainz-Spiel. Es wird spannend zu sehen, wie der Coach mit seinem Kapitän nun weiter umgeht.

Am Freitag sagte Baumgart über Kainz: „Er ist ein Kandidat für die Startelf. Er hat zwar unter der Woche eine Belastungseinheit nicht mitgemacht, aber danach hat er komplett trainiert. Eins ist klar: Kainz ist einer unserer besten Fußballer.“