Zweiter Auswärts-Sieg in FolgeHoffenheim-Trauma beendet: FC legt Gala beim Angstgegner hin

Ellyes Skhiri (l-r), Davie Selke und Florian Kainz jubeln über das Tor für den 1. FC Köln zum 2:0 bei der TSG Hoffenheim.

Ellyes Skhiri (v.l.n.r.), Davie Selke und Florian Kainz fahren mit dem 1. FC Köln den zweiten Auswärts-Sieg in Serie ein, jubeln hier über den Selke-Treffer zum 2:0.

Der 1. FC Köln hat seine starke Form auch beim Auswärts-Schreck bestätigt und bei der TSG Hoffenheim einen 3:1-Sieg eingefahren. Überstrahlt wurde der Sieg von der Abschieds-Ankündigung von Jonas Hector.

von Jürgen Kemper  (kem)

Das nächste Auswärts-Spiel gewonnen – aber Jonas Hector (32) verloren. Der 1. FC Köln hat mit einem sportlichen Sieg und einem emotionalen Nackenschlag die Heimfahrt aus Sinsheim angetreten.

Steffen Baumgart (51) und seine Mannschaft hatten dem Hoffenheim-Trauma ein für alle Mal ein Ende bereitet. Nach 13 sieglosen Spielen in Folge feierte der FC am Samstag (22. April 2023) beim souveränen 3:1 den ersten Sieg gegen den Hopp-Klub seit November 2014. Danach drückte die Hector-Botschaft aber auf die Stimmung.

1. FC Köln beendet sein Hoffenheim-Trauma

Für den Coach war der Auswärts-Erfolg sportlich aber eine Befreiung. Für Baumgart gab es bei seinen bisherigen Auftritten gegen die Kraichgauer nie etwas zu holen, unter anderem kassierte er in Sinsheim seine erste echte Köln-Klatsche, ging im Oktober 2021 mit 0:5 unter.

Alles zum Thema Florian Kainz

Nun also die verspätete Revanche! „Wir haben ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gemacht“, lobte Baumgart: „Ich glaube, so gut wie in der ersten Halbzeit habe ich uns selten gesehen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns nicht versteckt, sondern waren im offenen Schlagabtausch.“

Mit dem Sieg ist der FC seit vier Bundesliga-Partien ungeschlagen und machte den nächsten Mega-Schritt Richtung Klassenerhalt. Der Abstand auf den direkten Konkurrenten aus Hoffenheim beträgt jetzt komfortable sechs Punkte. „Das war ein Riesen-Step heute für uns. Alles andere wäre gelogen. Jetzt haben wir 35 Punkte. Noch wichtiger war die Reaktion“, jubelte Davie Selke.

Vor dem Anpfiff gab es allerdings die erste Schrecksekunde. Schiedsrichter Benjamin Brand (33) erlitt einen allergischen Schock und konnte anschließend nicht pfeifen. Für ihn übernahm der vierte Offizielle Robin Braun (27) die Spielleitung. Für den Wuppertaler war es zugleich seine Bundesliga-Premiere, der Unparteiische hatte zuvor lediglich in der 2. und 3. Liga gepfiffen.

Kainz-Elfmeter und Selke-Kopfball stellen die Weichen für Köln

Die erste kribbelige Szene hatte der Debütant dann in der 15. Minute zu überstehen. Da schoss FC-Flügelflitzer Linton Maina Gegenspieler John Anthony Brooks im Sechzehner an die Hand.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Nachdem das Gespann zunächst noch weiterspielen gelassen hatte, meldete sich wenig später der Kölner Keller. Braun ging an die Seitenlinie und entschied nach Sichtung der Bilder sofort auf Strafstoß. Florian Kainz schnappte sich die Kugel und verlud Keeper Oliver Baumann zum sicheren 1:0 (18.).

Danach hatte der FC den vermeintlichen „Angstgegner“ im Griff und legte noch im ersten Durchgang nach. Nach feiner Flanke von Kainz schüttelte Davie Selke im Strafraum seinen Bewacher Akpoguma ab und köpfte zum verdienten 2:0 ein (39.). Bereits einige Minuten zuvor stand der äußerst engagierte Angreifer dicht vor seinem zweiten FC-Tor, den ersten Kopfball konnte Keeper Baumann aber mit starker Reaktion noch über die Latte lenken.

1. FC Köln setzt spät den Schlusspunkt in Hoffenheim

Im zweiten Durchgang war die Baumgart-Elf dann vor allem um Kontrolle bemüht. Hoffenheim drückte und wollte, doch wirklich gefährlich wurden die Gastgeber nicht. Der Ehrentreffer durch Kasper Dolberg (90.+4) fiel in der Nachspielzeit deutlich zu spät – und vor allem erst zwei Minuten nach dem endgültig entscheidenden 3:0 durch Jan Thielmann.

Sorgenfalten bereitete Baumgart dagegen die Verletzung von Dejan Ljubicic. Der Österreicher blieb nach einem Kölner Angriff auf dem Boden sitzen und musste nach kurzer Behandlungspause dann auch ausgewechselt werden. Nachdem „Dejo“ nach schweren Knieverletzung gerade erst wieder in Fahrt gekommen war und zuletzt gegen Mainz als Torschütze glänzte, droht ihm nun die nächste Zwangspause. Bitter!

Auch ohne den Kölner Pechvogel brachten seine Teamkollegen den Sieg mühelos über die Zeit. Mit nun 35 Punkten schwimmt der FC vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg im sicheren Fahrwasser – sicher genug, um Hector die sorgenfreie Abschieds-Ankündigung zu ermöglichen.