Borussia Dortmund marschiert in der Bundesliga im Jahr 2022 makellos weiter, sorgt sich aber einmal mehr um Erling Haaland. Im nächsten Spiel steht ein möglicher Nachfolger dann besonders im Fokus.
BVB-Sorgen um HaalandBundesliga-Torjäger spielt als möglicher Nachfolger vor
von Béla Csányi (bc)
Die Pokal-Wiedergutmachung hatte Borussia Dortmund durch das 3:2 im Spitzenspiel bei der TSG Hoffenheim am Samstag (23. Januar 2022) erfolgreich gemeistert, doch ausgerechnet Torjäger Erling Haaland (21), der den Sieg früh eingeleitet hatte, drückte wieder einmal auf die Stimmung.
Verantwortlich waren diesmal allerdings nicht die anhaltenden Querelen um seinen möglichen Abgang im Sommer, sondern die frühe Auswechslung in der 63. Minute. Angeschlagen musste der Norweger mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Feld, der könnte ihn erneut für mehrere Wochen außer Gefecht setzen. Die entscheidenden Untersuchungen stehen allerdings noch aus.
Patrik Schick als Haaland-Nachfolger bei Borussia Dortmund?
Aus BVB-Sicht kommt die anstehende Länderspielpause daher genau zur rechten Zeit. Erst in zwei Wochen geht es mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weiter. Dann wohl ohne Haaland, aber womöglich gegen dessen Nachfolger.
Schließlich hat sich Patrik Schick (25) bei der Werkself längst in den internationalen Fokus geschossen und zeigte das nötige Format, um in die Fußstapfen des Norwegers treten zu können. Erste Gerüchte um das BVB-Interesse waberten bereits unter dem Bayer-Kreuz umher, Schick dürfte daher am 6. Februar im Signal-Iduna-Park unter besonderer Beobachtung stehen.
Mit 18 Treffern liegt er in der Torjägerliste sogar noch vor Erling Haaland (16 Tore in 14 Spielen), hat damit ebenso wie der Norweger mehr Saisontore erzielt als Ligaspiele absolviert (17). Kein Wunder, dass Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes es eilig hatte mit der Feststellung: „Er fühlt sich wohl hier und denkt gar nicht daran, den Verein zu verlassen.“
Bayer Leverkusen will Patrik Schick nicht abgeben – und sorgt trotzdem vor
Eine Ausstiegsklausel sei im Schick-Vertrag (bis 2025) nicht verankert, versicherte Rolfes der „Bild“. Allerdings dürfte Borussia Dortmund im Zweifelsfall dank der Haaland-Ablöse von rund 75 Millionen Euro über das nötige Kleingeld verfügen, um bis an die Leverkusener Schmerzgrenze gehen zu können – und sogar darüber hinaus.
Mit der ablösefreien Verpflichtung des iranischen Torjägers Sardar Azmoun (27) von Zenit St. Petersburg machte Bayer am Samstag kurz nach dem furiosen 5:1 gegen den FC Augsburg schon einmal seine Hausaufgaben, wäre also auch für unmoralische Angebote aus der Bundesliga oder dem Ausland mit einem starken Nachfolger gerüstet.
Borussia Dortmund tanzt weiter auf zwei Hochzeiten
Für die Borussia wäre auf der anderen Seite die Champions League Pflicht, um Schick den möglichen Deal auch sportlich schmackhaft zu machen. Dank der Big Points aus Hoffenheim gibt es mit inzwischen zehn Punkten Vorsprung auf Rang fünf praktisch keine Zweifel mehr am Einzug in die Königsklasse.
Der „schmeichelhafte“ Sieg, den Coach Marco Rose (45) in Hoffenheim eingestand, machte die unter der Woche auf St. Pauli leichtfertig vergebene Pokal-Gelegenheit zwar nicht vergessen. Dennoch tanzt der BVB nach dem starken Jahres-Auftakt in der Liga sowie der im Februar beginnenden K.o.-Phase der Europa League immerhin noch auf zwei Hochzeiten.
„Wir haben bis zum Ende gekämpft“, jubelte Haaland bei Twitter nach der „harten Schlacht“ in Hoffenheim, zu den anhaltenden Wechsel-Gerüchten schweigt er sich dagegen weiter aus. Eine Entscheidung will Borussia Dortmund dennoch gerne schon weit vor Saisonende – anschließend glühen dann womöglich auch die Drähte nach Leverkusen.