Wieder schwerer UnfallWarum ist der Bahnübergang am Aachener Weiher in Köln so gefährlich?

Fußgänger passieren einen Bahnübergang an der Aachener Straße

Der Bahnübergang zum Aachener Weiher im Januar 2021: An dieser Stelle ist es dieses Jahr schon zu zwei schweren Unfällen gekommen.

Unfallfalle Bahnübergang. An der Ampel vor den Gleisen heißt es bekanntlich: Augen auf! Doch immer wieder kommt es zu Unfällen. So auch zum wiederholten Mal am Aachener Weiher in diesem Jahr...

von Markus Krücken  (krue)

Köln. Am frühen Mittwochabend (8. September) wurde Lina G. in ihrer Wohnung von einem Knallgeräusch aufgeschreckt. Als die Anwohnerin nach draußen ging, erlebte sie ein gefühltes Déjà-vu.

Köln: Frau bei Unfall am Aachener Weiher schwer verletzt

Nach dem Zusammenstoß eines Mannes mit einer Bahn Ende Januar war es an dem Bahnübergang Aachener Weiher nämlich erneut zu einem schweren Unfall gekommen. Nun traf eine Frau (50), die laut Zeugenaussagen ihr Fahrrad geschoben hatte, am Mittwoch (8. September) gegen 17.20 Uhr mit der stadtauswärts fahrenden Bahn zusammen. Die Frau musste in eine Klinik eingewiesen werden. Laut Polizei soll sie Zeugenaussagen zufolge die Gleise in Richtung Aachener Weiher bei „Rot“ überquert haben.

Klar ist in jedem Fall, dass für die Anwohner die Gefahrenstelle ein Pulverfass ist. Auch jetzt bot sich den herbeigeeilten Rettungskräften ein bitterer Anblick, denn die betroffene Frau wurde schwer verletzt.

Alles zum Thema Aachener Weiher

Unfallstelle am Aachener Weiher in Köln.

Der Bahnübergang am Aachener Weiher war am Mittwoch (8. September) erneut Schauplatz eines schweren Unfalls.

Die Crux: Der Abstand zwischen Gleis und Bahnsteig, der trotz präventiv getroffener Vorkehrungen gering ist. EXPRESS hakte bei den Kölner Verkehrsbetrieben nach, ob man an dieser Stelle erneut nachbessern müsste.

Gefahrenpunkt Aachener Weiher: Das sagt die KVB

Ein KVB-Sprecher dazu: „Der Überweg am Aachener Weiher entspricht mit seiner „Z“-Führung mit Drängelgittern, mit den vergrößerten, bahnabhängigen Rotsignalen, den taktilen Bodenmarkierungen und den Straßenbahnpiktogrammen dem aktuellen technischen Sicherheitsstandard. “

Und weiter: „Aus unserer Sicht ist eine zusätzliche Sicherung daher nicht erforderlich. Eine „verschärfte“ Sicherung wäre nach unserer Einschätzung nur in Form einer planfreien Kreuzung möglich, also mit einer Brücke oder einem Tunnel, die ja Bestandteil der Diskussion um die Ost-West Achse ist.“

Man appelliere eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, die Sicherheitsmaßnahmen an den Bahnübergängen zu beachten, um solche schlimmen Unfälle zu vermeiden.

Bleibt also nur zu hoffen, dass durch die Schreckensmeldungen die Passanten sensibilisiert werden, an der tagsüber vielfach frequentierten Ampel lieber zweimal genau hinzusehen.